Dublin

In und um Dublin, der größten Stadt und Hauptstadt Irlands an der Ostküste der grünen Insel, leben mehr als eine Million Iren. Im Stadtgebiet selbst sind es nur etwa 60.000. Die restlichen Einwohner verteilen sich auf die gleichnamige Grafschaft. Dublin erstreckt sich hufeisenförmig über eine Strecke von rund 20 Kilometern an der Bucht von Dublin. Im Süden schließen sich die Wicklow Mountains an. Im Westen und im Norden liegt die Grafschaft Meath.

Dublin ist das wirtschaftliche, politische, kulturelle und kulinarische Zentrum des Landes. Außerdem hat die Hauptstadt Irlands den größten Flugplatz und dazu den größten und wichtigsten Seehafen Irlands zu bieten. Optimal, um die Stadt wirklich zu entdecken, wäre eine Woche. Um einen kleinen Eindruck von der Stadt zu bekommen, sollte man mindestens einen Tag und eine Nacht dort verbringen.

Die Einwohner von Dublin, jackeens genannt, sehen gerne etwas verächtlich auf die anderen Iren herab. Gleich hinter Dublin und der angrenzenden Grafschaft beginnt für die jackeens eben die Provinz und dort klebt den Menschen, culchies genannt, einem gängigen Vorurteil entsprechend, immer noch Torf an den Schuhen. In Dublin ist einiges los, und das nicht nur wegen des Welterfolges des Tanzspektakels „Riverdance“.

Dublin – eine Stadt der Kontraste

Die Stadt ist jung, lebendig und modern, verfügt aber über viele historische Monumente und hat viele verschiedene Facetten. Der Fluss Liffey teilt die Stadt in den nördlichen und den südlichen Teil. Aber die beiden Stadtteile trennen im Grunde Welten, die Trennung ist eher sozialer Natur. Beide Stadtteile haben jeweils ein eigenes Zentrum. Der Norden ist der ärmere Stadtteil, während der Süden mit Eleganz, teuren Einkaufsvierteln und renovierten Fassaden beeindruckt. Hier befinden sich auch die wichtigen politischen und kulturellen Einrichtungen, wie zum Beispiel die Universität, die Regierungsgebäude und viele der Attraktionen, die vor allem bei Touristen beliebt sind.

Die georgianischen Bauten, von denen es in Dublin ungewöhnlich viele gibt, sind äußerst sehenswert. Zwar wurde der Norden durch Einkaufs-, Finanz- und Konferenzzentren aufgewertet, die frühere Schäbigkeit ist dennoch immer noch stellenweise zu sehen. Einige der billigen Läden und Pubs der „kleinen Leute“ existieren ebenfalls noch. Der Norden ist eher multikulturell und hat sein ganz eigenes Flair.

So modern und lebendig Dublin auch wirkt, immer wieder finden sich vor allem in den Randgebieten verlassene Häuser. Die Abwanderung aus Dublin hat eben ihre Spuren hinterlassen. Schmutz, Armut und Bettler sind keine Seltenheit. Wohnen in der Hauptstadt ist teuer. Da es aber hier die meisten und die wichtigsten Arbeitsplätze gibt, haben sich die Arbeitnehmer um Dublin herum in Schlafstädten niedergelassen. Das hat zur Folge, dass die Straßen während der Pendlerzeiten hoffnungslos überfüllt sind.

Besichtigung und Sehenswürdigkeiten

Dublin besichtigt man am besten zu Fuß, sofern man sich auf die wichtigsten Sehenswürdigkeiten konzentriert. Wer mag, kann auch auf den Sightseeing-Bus zurückgreifen, der regelmäßig seine Runden dreht und dabei 19 bekannte Sehenswürdigkeiten anfährt. Auch das reguläre Busnetz bietet sich an. Die Fahrpläne sind aber nicht immer besonders zuverlässig. Das Fahrgeld wird beim Fahrer in den Kasten geworfen und sollte passend zur Hand sein.

Dublin Impressionen

Der Norden hat einiges zu bieten. Die O’Connell Street ist ein lebhafter Boulevard, der sozusagen die Hauptschlagader des nördlichen Viertels ist. Dort und in den angrenzenden Seitenstraßen sind die Verschönerungsmaßnahmen am deutlichsten zu erkennen. Die Nelson-Säule war einst Wahrzeichen dieser Straße, allerdings ein eher unbeliebtes, da es an die englischen Besatzer und ihren siegreichen Admiral Nelson erinnerte. Im Jahre 1966 wurde sie von der IRA gesprengt. An ihrer Stelle wurde 2003 eine Stahlnadel mit eindrucksvollen 120 Metern Höhe errichtet, die Spire genannt wird und das neue Wahrzeichen Dublins ist.

Am Ende der Straße liegt der Parnall Square. Ganz in der Nähe befinden sich die Municipal Gallery of Modern Art und das Irish Writer’s Museum, das den einflussreichsten Schriftstellern Irlands ein angemessenes Denkmal setzt.

Das General Post Office und am Nordufer des Liffey die Four Courts und das Custom House sind immer einen Besuch wert. Es mag erstaunen, dass ein Postgebäude zu den Sehenswürdigkeiten zählt, aber das Gebäude erinnert an den Aufstand der Iren im Jahre 1916 gegen die englische Besatzungsmacht. Die beiden wichtigsten Theater sind ebenfalls im Norden zu finden, genauso wie Smithfield, eines der wichtigsten Ausgehviertel. Sportfans sollten unbedingt einen Besuch in Irlands Nationalstadion für gälische Sportarten, dem Croke Park, einplanen. Auch der Hauptbahnhof Connolly Station und der Busbahnhof sind im Norden zu finden.

Das Zentrum des Südens ist rund um den im gregorianischen Stil gehaltenen Merrion Square, der an das Museumsviertel angrenzt, dem Fitzwilliam Square und den wunderbaren Park St. Stephens Green. Dieser Park ist fast neun Hektar groß und wurde vom Erfinder des Guinness, Arthur Guinness, angelegt und der Öffentlichkeit geschenkt. Ganz in der Nähe ist das Trinitiy College, die Universität von Dublin.

Ihre Bibliothek ist weit über die Landesgrenzen hinaus berühmt. Auf dem Universitätscampus, der ganze 16 Hektar groß ist, findet man ein bisschen Ruhe vom Trubel der Stadt. Gleich gegenüber der Universität hat die Bank of Ireland ihren Sitz. Ganz in der Nähe liegt die verkehrsberuhigte Grafton Street, die sich prima zum Einkaufen eignet. Nur ein paar Minuten davon entfernt findet man am südlichen Ufer des Liffey den Bezirk Temple Bar. Dort gibt es Kneipen und Restaurants in Massen. Freude von Kunst und Kultur werden sich hier sicherlich wohlfühlen.

Dublin verfügt über zwei protestantische Kathedralen, die St. Patrick’s Cathedral und die Christchurch Cathedral. Für die Katholiken gibt es die Pro-Cathedral.

Wem die Innenstadt nicht genügend Grün bietet, der kann sich im Westen der Stadt im großen Phoenix Park entspannen. Auch ein Zoo findet sich dort, sodass sich ein Besuch nicht nur mit Kindern lohnt. Die Residenz des Präsidenten liegt ebenfalls im Westen der Stadt.

Von Dublin aus geht’s weiter

Von Dublin aus erreicht man mit der Schnellbahn DART oder einem Touristenbus rasch die umliegenden Gebiete. Die DART-Bahn pendelt regelmäßig zwischen Howth im Norden, Dublin und Bray im Süden, daher ist sie ideal um Irland zu entdecken.

Der Villenvorort Dalkey ist sicherlich sehenswert. Die Halbinsel Howth bietet einen faszinierenden Blick auf die Umgebung. Von dort aus geht es mit dem Schnellboot weiter zur Insel Ireland’s Eye. Glendalough mit dem eindrucksvollen Klosterbau und das weltweit bekannte Ganggrab von Newgrange sind ebenfalls beliebte Touristenziele.

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